Friedensreich Hundertwasser (1928 - 2000)
 
1928
Am 15. Dezember in Wien geboren als Friedrich Stowasser
1938
Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland Zwangsübersiedlung in die Obere Donaustraße zu Tante und Großmutter
1943
69jüdische Familienangehörige werden deportiert und getötet
1948
Matura (Reifezeugnis). Verbringt drei Monate an der Akademie der Bildenden Künste in Wien
1949
Nimmt den Namen Hundertwasser an. Beginnt ausgedehnte Reisen. Entwickelt einen eigenen Stil
1952
Erste Ausstellung im Art Club Wien
1953
Malt die erste Spirale
1954
Erste Ausstellung in Paris bei Paul Facchetti. Entwickelt die Theorie des "Transautomatismus" und beginnt, seine Bilder zu nummerieren
1955
Ausstellung bei Carlo Cardazzo, Galleria del Naviglio, Mailand
1956
Veröffentlicht den Text "La visibilité de la création transautomatique" in "Cimaise" und "Phases" in Paris
1957
Veröffentlicht die "Grammatik des Sehens" in Paris
1958
Verliest das "Verschimmelungsmanifest gegen den Rationalismus in der Architektur" anlässlich eines Kongresses im Kloster Seckau
1959
Gründung des "Pintorarium" – einer universellen Akademie aller kreativen Richtungen – mit Ernst Fuchs und Arnulf Rainer. Als Gastdozent an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg zieht er die "Endlose Linie" mit Bazon Brock und Herbert Schuldt
1961
Besucht Japan. Großer Erfolg einer Ausstellung in der Tokyo Gallery
1962
Heiratet Yuko Ikewada (Scheidung 1966). Malt in einem Studio auf der Giudecca, Venedig. Großer Erfolg einer Retrospektive bei der Biennale in Venedig
1964
Große Retrospektive in der Kestner-Gesellschaft, Hannover, mit Œuvre-Katalog
1966
Ferry Radax dreht den ersten Dokumentarfilm über Hundertwasser "Unglückliche Liebe"
1967
Erste Nacktrede in München für das "Anrecht auf die Dritte Haut"
1968 - 1972
Umbau des Schiffes "San Giuseppe T" zur "Regentag" in Venedig
1968
Zweite Nacktrede und Verlesung des Architektur-Boykott-Manifests "Los von Loos" in Wien
1969
Museumsausstellungen in den USA
1971
Lebt und arbeitet an Bord der "Regentag" in der Lagune von Venedig. Arbeit am "Olympia-Poster" für München
1970 - 1972
Zusammenarbeit mit Peter Schamoni für den Film "Hundertwasser-Regentag". Arbeit an der Graphikmappe "Regentag" in Lengmoos, Bayern
1972
Freundschaft mit Joram Harel. Demonstriert in der TV-Sendung "Wünsch Dir was" für Dachbewaldung und individuelle Fassadengestaltung. Veröffentlicht Manifest "Dein Fensterrecht – Deine Baumpflicht"
1973
Erstes Portfolio mit japanischen Holzschnitten "Nana Hyaku Mizu". Hundertwasser ist der erste europäische Maler, dessen Werke von japanischen Meistern geschnitzt werden. Teilnahme an der Triennale di Milano, wo ca. 15 Baummieter in der Via Manzoni gepflanzt werden. Wanderausstellung in Neuseeland
1975
Retrospektiv-Ausstellung im Haus der Kunst, München. Veröffentlicht das Manifest "Humus-Toilette" in München. Entwirft Briefmarke für Österreich "Spiralbaum". Leitet hiermit die Serie "Moderne Kunst in Österreich" ein. Stecher aller Marken ist Wolfgang Seidel. Beginn der Welt-Wanderausstellung im Museé d’art moderne de la Ville de Paris, die bis 1983 in 27 Ländern und 43 Museen gezeigt wird. In der Albertina Wien, beginnt die Weltwanderausstellung seines graphischen Œuvres, die bis 1992 in 15 Ländern und über 80 Museen und Galerien gezeigt wird. Überquert mit der "Regentag" den Atlantik und segelt über die Karibik und den Panama-Kanal in den Pazifik
1978
Entwirft in Venedig die "Friedensfahne für das Heilige Land" mit grünem arabischen Halbmond und blauem Davidstern auf weißem Untergrund. Veröffentlicht sein "Friedensmanifest"
1979
Die Österreichische Staatsdruckerei druckt drei seiner Briefmarken für den Senegal. Verlesung des Manifests "Scheißkultur - die heilige Scheiße" in Pfäffikon am Zürcher See. Wanderausstellung "Hundertwasser is Painting" mit 40 neuen Werken in New York, Tokio, Hamburg, Oslo, Paris, London und Wien
1980
"Hundertwasser Day" in Washington, D.C. mit Baumpflanzung auf dem Judiciary Square. Spricht über Ökologie, gegen Kernkraft und für eine natur- und menschengerechtere Architektur im US-Senat, in der Corcoran Gallery und in der Philipps Collection, Washington, sowie in Berlin als auch in den Technischen Universitäten von Wien und Oslo
1981
Verleihung des Großen Österreichischen Staatspreises. Berufung an die Akademie der Bildenden Künste, Wien. Verfasst "Richtlinien für die Meisterschule Hundertwasser"
1983
Entwirft sechs Briefmarken für die Vereinten Nationen. Gründet ein Bürgerkomitee zur Erhaltung des alten Postgebäudes in Kawakawa, Neuseeland. Arbeitet in Spinea an "Homo Humus How Do You Do" in 10002 verschiedenen Versionen. Entwirft die "Koru-Fahne" für Neuseeland
1984
Nimmt aktiv an den Aktionen zur Rettung der Hainburger Au teil
1985
Beginn der Zusammenarbeit mit Architekt Peter Pelikan. Arbeitet das ganze Jahr auf der Baustelle des "Hundertwasser-Hauses" in Wien. 70 000 Besucher am "Tag der offenen Tür"
1986
Entwirft "Uluru - Down Under Flag" für Australien. Gestaltung der Brockhaus-Enzyklopädie
1987
Neugestaltung der St.-Barbara-Kirche in Bärnbach, Steiermark. Entwirft die Kindertagesstätte Heddernheim in Frankfurt
1988
Neugestaltung der österreichischen Autokennzeichen und Einsatz für die Beibehaltung der schwarzen Nummernschilder
1989
Baut sein Architektur-Modell "Hügelwiesenland"
1990
Arbeit an Architektur-Realisationen: "KunstHausWien", Wien; Raststätte Bad Fischau; Fernwärmewerk Spittelau, Wien; "In den Wiesen", Bad Soden, BRD; Einkaufszentrum "Kalke-Village", Wien; Textilfabrik Muntlix, Vorarlberg; Winery Napa Valley, Kalifornien
1991
Eröffnung des "KunstHausWien" am 9. April. Arbeit an Architektur-Projekten: Innenhof der Wohnanlage in Plochingen, BRD; Thermendorf Blumau, Steiermark, dem Hundertwassers Idee vom "Hügelwiesenland - Rolling Hills" zugrunde liegt
1992
Errichtung des "Countdown 21st Century Clock Monument" in Tokio
1993
Manifest und Einsatz gegen den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union
1995
Gestaltung der Hundertwasser-Bibel
1996
Ausstellung im Städtischen Museum Braunschweig. Einweihung des von Hundertwasser für die DDSG umgestalteten Donauschiffes "MS Vindobona" in Wien
1997
Entwürfe und Planung von Architekturprojekten: "Die Waldspirale von Darmstadt", "Hohe-Haine-Dresden", BRD; Müllverbrennungsanlage für Osaka, Japan; Markthalle Altenrhein, Schweiz. Beginn der Umbauarbeiten des Martin-Luther-Gymnasiums, Wittenberg, BRD
1998
Museums-Retrospektive im Institut Mathildenhöhe in Darmstadt, und in Japan. Architekturgestaltung: "Pumping Station", Sakishima Island, Osaka. Arbeit am Portfolio "La Giudecca Colorata"
1999
Architekturprojekte: "Sludge Center, Osaka; "DIE GRÜNE ZITADELLE VON MAGDEBURG", Bahnhof Uelzen, "Ronald McDonald-Haus", Essen, BRD. Hundertwasser lebt und malt in Neuseeland. Arbeitet an der Erneuerung seines Schiffes "Regentag". Mitarbeit am Bau der von ihm umgestalteten "Kawakawa Public Toilet", Neuseeland. Entwirft das Layout für seinen "Catalogue Raisonné", bestimmt die Größen der Reproduktionen seiner Werke und entwirft das Cover für das zweibändige Werk. Museumsausstellungen zum architektonischen Werk in Japan
2000
Verfasst Kommentare zu vielen seiner Werke für den Oeuvre-Katalog. Arbeit an Architekturprojekten für Teneriffa und Dillingen/Saar, BRD.
Hundertwasser stirbt an Herzversagen am 19. Februar im Pazifischen Ozean, an Bord der Queen Elizabeth II. Er wird auf seinem Land in Neuseeland, im "Garten der glücklichen Toten", in Harmonie mit der Natur unter einem Tulpenbaum begraben